GLG informiert sich über den Grötzinger Baggersee

Am Samstag, den 27. Mai, trafen sich Mitglieder der GLG auf Einladung der Fraktion am Fischerheim mit Thomas Hauenstein, einem profunden Kenner der Flora und Fauna des Grötzinger Sees. Bei schönstem Wetter wurde das Gewässer umrundet und Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Sees besprochen. Thomas Hauenstein spannte den Bogen von der Ablagerung des Kieses in der Kinzig-Murg-Rinne über das Ausbaggern und der damit einhergehenden Entstehung des Sees bis zur heutigen Situation. Er informierte anhand von mitgebrachtem Bildmaterial über den Bestand und das Verschwinden schützenswerter Flora und Fauna.

Der Grötzinger Baggersee ist ein für die Natur wertvolles Gewässer. Jedoch ist er durch seine stadtnahe Lage einem hohen Besucherdruck ausgesetzt. Hierin liegt die Herausforderung der heutigen Zeit. Es muss eine Balance zwischen dem Anspruch der Menschen auf Erholungsraum und dem Anspruch der zum Teil gefährdeten Tierarten auf Ruhe- und Bruträume gefunden werden. Durch die vielen steil ausgebaggerten Ufer findet man am See nur wenige Flachwasserzonen, die jedoch unerlässlich sind für die Fortpflanzung von Fischen, Vögeln und Amphibien.

Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um diese Ruhe- und Bruträume zu schaffen. Einige Vorhaben dazu wurden schon umgesetzt:

  • Baumkronen wurden ausgedünnt, um die Besonnung einiger Bereiche zu verbessern.
  • Flachwasserzonen im nördlichen Teil des Sees wurden eingerichtet.
  • Ein Steilufer als Brutstätte und Lebensraum für den Eisvogel wurde angelegt.
  • Die Halbinsel hinter dem Fischerheim wurde abgezäunt, um besonders wertvollen Rückzugsraum zu schaffen.
  • Schleichwege an dringend zu beruhigenden Uferzonen wurden gesperrt.

Bei einem kühlen Getränk im Fischerheim wurden nach fast zwei Stunden Rundgang und Information weitere mögliche Maßnahmen diskutiert. Die Vorstellung des zweiten Monitoringberichtes zur Situation am Baggersee im Juni wird mit Spannung erwartet.

Allen, die dabei waren, wurde wieder bewusst, welch Kleinod sich vor unserer Haustür befindet. Eine Teilnehmerin meinte, sie hätte den See noch nie so eindrucksvoll erlebt wie bei diesem Rundgang, obwohl sie oft hier jogge.